Chronik

1873 Dass 53 Männer aus Hetzles die Gründungsurkunde der Freiwilligen Feuerwehr unterzeichneten, mag in erster Linie einem Brand zugeschrieben werden, von dem in einem Brief vom königlichen Bezirksamt Forchheim berichtet und die Gemeinde Hetzles lobend erwähnt wird. 

Auszug aus dem Gründungsprotokoll:

Nach dem bereits am 8. September des Jahres 1873 eine aufgebotene Gemeindeversammlung zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr ihre volle Zustimmung gab, versammelte sich am 13. des selben Monats auf Veranlassung des Bürgermeisters Bajer in gleicher Weise die junge Mannschaft der Gemeinde und erklärten sämtliche jungen Männer der Versammlung als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehrmannschaften einzutreten, was die selben durch eigenhändige Unterschrift bestätigten.

Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Hetzles gegründet war, wurde sie mit Uniformen und Geräten ausgerüstet. Aus Originalrechnungen der Firma Paul Tucher aus Nürnberg geht hervor, dass z.B. 64 Helme, das Stück zu 2,48 M, 2 Messinghelme mit rotem Haarbusch, das Stück zu 10 M, 5 Signalhörner, das Stück zu 7 M und 1 Itonhuppe für 2,36 M angeschafft wurden.

1879 gab es neben der Freiwilligen Feuerwehr Hetzles bereits eine Pflichtfeuerwehr. Wie aus einer alten Ladung zu ersehen ist, war diese laut Originalliste 56 Mann stark. 

1881 wurde eine neue Feuerlöschmaschine angeschafft. Laut Auszug aus dem Schwarzbauern-Tagebuch:
„Im Jahr Christi 1881 haben wir in Hetzles eine neue Feuerlöschmaschine angeschafft sie kostete 1400 Mark durch Bürgermeister Beyer Haus Nr. 44“

1913 war die Stärke der Wehr noch 69 Mann. Diese Zahl schrumpfte in den Kriegsjahren 1914 – 1918 ganz erheblich zusammen. Das hatte zur Folge, dass eine Jugendwehr ins Leben gerufen wurde, um so die Stärke und Schlagkraft der Wehr zu erhalten.

1938 Ab diesem Jahr gab es neben der Freiwilligen Feuerwehr auch wieder eine Pflichtfeuerwehr, blieb doch die Feuerwehr in diesen Jahren von den damaligen politischen Verhältnissen nicht unberührt. Selbst der altgewohnte Name der Feuerwehr wurden in Feuerlöschpolizei umgewandelt.

In den ersten Kriegsjahren fand der Dienst der Feuerwehr noch in verhältnismäßig friedensmäßiger Form statt. Da immer mehr jüngere Feuerwehrleute zum Wehrdienst einberufen wurden, mussten Jungfeuerwehrmänner und Notdienstverpflichtete zum Dienst herangezogen werden.

1942 – 1945 Die Luftangriffe der amerikanischen Bomber auf die deutschen Städte wurden immer stärker. Ein Ziel war die Stadt Nürnberg. Wegen ihres guten Ausrüstungsstandes und weil die Wehr mit einer Motorspritze ausgerüstet war, wurde sie als Stützpunktwehr eingeteilt und musste zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sein. In dieser Zeit hatte die Wehr die härtesten Einsätze ihrer Geschichte. Unter ihrem damaligen Kommandanten Johann Mehl war die zusammengeschrumpfte Mannschaft, die aus älteren Männern und Jugendlichen bestand, oft tagelang im Einsatz. Bereits im Jahr 1942, bei einem Angriff am 17. Und 18. August, brannte es in Nürnberg lichterloh und die Feuerwehr Hetzles wurde alarmiert.

Diese Einsätze erstreckten sich auf die ganzen Kriegsjahre. Besonders sind die Luftangriffe vom 2. und 3. Januar 1945 zu erwähnen, bei denen Nürnberg in Schutt und Asche sank. Diese Einsätze wurden zum Teil mit einem LKW oder mit dem Traktor gefahren. Insgesamt fuhr die Hetzleser Wehr 15 harte Einsätze nach Nürnberg und nur diejenigen, die selbst dabei waren, wissen, unter welch ungeheuren Schwierigkeiten von jedem persönlicher Einsatz gefordert wurde.

1945 Nach dem Krieg wurde die Feuerwehr von Kommandant Johann Mehl neu geordnet und aufgebaut. Kurze Zeit später wurde eine neue Motorspritze angeschafft, die sogenannte Einheitsspritze. Die Spritze, eine TS 8, leistete Dienst bis 1957. Sie wurde durch eine neue TS 8 mit VW Industriemotor von der Firma Paul – Ludwig aus Bayreuth ersetzt.

1953 Am 13. September beging die Feuerwehr Hetzles ihr 80-jähriges Gründungsfest. Dieses Fest wurde mit einem Fackelzug eröffnet. Nach der Kirchenparade, dem Festgottesdienst und einer Gefallenenehrung folgte am Nachmittag eine große Einsatzübung unter der Leitung des damaligen Kommandanten Johann Schmidtlein, bei der die Wehren aus Neunkirchen a Br., Dormitz und Ebersbach teilnahmen. Nach der Übung folgte der Festzug durch die Ortschaft, welcher von vielen Trachtenmädchen ausgeschmückt war.

1960 stellte die Feuerwehr an den Gemeinderat den Antrag auf die Einführung der Feuerschutzabgabe durch die Gemeinde.
Im selben Jahr wurde im Rahmen einer Feierstunde in der Gastwirtschaft Beck (Michlwirt) der frühere Kommandant Johann Mehl für 50 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet und zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr ernannt. Johann Mehl, der 1952 zum Kreisbrandmeister ernannt wurde, war ein Stück Feuerwehrgeschichte in Hetzles. Die Einsätze während des Krieges und der Neuaufbau der Wehr nach dem Krieg waren sein Verdienst. Selbst bis zum Tod 1968 versah er das Amt des Gerätewartes und stand der Wehr stets mit Rat und Tat zur Seite. Er war mit 78 Jahren der älteste Feuerwehrmann in Hetzles.

30. Mai 1961 Die erste Löschgruppe legte das Leistungsabzeichen in Bronze ab. Es waren folgende Wehrmänner: Andreas Mehl, Rudi Mehl, Karl Kraus, Ludwig Schütz, Siegfried Kraus, Hans Förtsch, Georg Derfuß, Josef Persau und Michael Albert.

18. Mai 1969 Übung in Honings. Anlass hierfür war eine neue Wasserleitung, die nun auch in Honings lief und den Feuerschutz dort endlich gewährleistete. Aus diesem Grund wurde auch wieder eine Löschgruppe in Honings aufgestellt. Diese Löschgruppe gehört zur Freiwilligen Feuerwehr Hetzles.

21. Mai 1969 Wenige Tage später stellte die Feuerwehr Hetzles/Honings und die Gemeinde Hetzles einen Antrag, den Kreisfeuerwehrtag 1973 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Feuerwehr Hetzles ausrichten zur dürfen.

1970 richtete die Feuerwehr Hetzles einen dringenden Appell an die Gemeindeverwaltung, in Sachen Feuerwehrgerätehaus etwas zu unternehmen. Das führte im

Februar 1973 zur Grundsteinlegung für das neue Gerätehaus.

31. Mai – 03. Juni 1973 An diesem Wochenende feierte die FFW Hetzles ihr 100-jähriges Bestehen. Verbunden mit dem ersten Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Forchheim (nach der Gebietsreform) begann das Fest an Christi Himmelfahrt. Der Sonntag fing mit einem Weckruf an. Im Festgottesdienst auf dem Kirchplatz wurde die neue Fahne feierlich geweiht. Am Festzug beteiligten sich 120 Vereine. Das Fest verlief großartig und wurde von vielen Besuchern als „einmalig“ bezeichnet.

09. Juni 1978 Die FFW Hetzles übernahm die Patenschaft der FFW Dormitz.

02. – 05. Juni 1983 Die FFW Hetzles feierte ihr 110-jähries Bestehen. Die Festlichkeiten fanden unter der Schirmherrschaft von Landrat Otto Ammon statt und endeten am Sonntag mit einem Festzug.

01. September 1989 Kamerad Andreas Mehl wurde zum Ehrenkommandanten ernannt.

9. – 10. Oktober 1993 120 Jahre FFW Hetzles und die Weihe des neuen Löschgruppen-Fahrzeuges LF 8/6 waren Grund genug, unter der Schirmherrschaft des Ehrenkommandanten Andreas Mehl mit den Nachbarfeuerwehren in der Obsthalle Seubert zu feiern. Am Sonntag nach der Fahrzeugweihe fand noch eine große Fahrzeug- und Geräteschau mit der Nachbarwehr Neunkirchen a. Br. statt, die bei der Bevölkerung auf großes Interesse stieß.

25. April 1997 Erste Jugendleistungsprüfung in Hetzles.

21. – 25. Mai 1998 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hetzles. Karl Kraus wird zum Ehrenmitglied ernannt.

1999 tritt die FFW Hetzles dem Feuerwehrverband bei. Am 06.11.1999 findet ein Ehrungsabend mit Enthüllung des Vereinsbildes statt.

2000 wird erstmals über den Bau eines neuen Feuerwehrhauses gesprochen.

2003 treten die ersten Frauen in die Wehr ein und Kommandant Erwin Wagner wird zum Kreisbrandmeister bestellt.

2005 Antrag an die Gemeinde zur Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses. Die Entwurfsplanung nach unseren Vorstellungen wurde dem Gemeinderat vorgelegt.

17. März 2007 Spatenstich mit Grundsteinlegung des neuen Feuerwehrhauses an der Ebersbacher Straße.

12. – 14. September 2008 Feier zum 135-jährigem Bestehen der FFW Hetzles mit Einweihung des neuen Feuerwehrhauses. Besuch des damaligen bayerischen Staatsministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Herr Dr. Markus Söder.

2009 Erstmals finden Versammlungen und Feierlichkeiten im neuen Feuerwehrhaus statt, z. B. die  Jahreshauptversammlung und der Florianstag mit Ehrungen.

2013 Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeuges.

Fortsetzung folgt